Wenn Sie ein Loch im Zahn bemerken, bedeutet dies, dass in den meisten Fällen Bakterien dem Zahn über einen langen Zeitraum zugesetzt haben. Man kennt dies unter dem Begriff Karies. Sie werden vermutlich dabei unter Zahnschmerzen und Verfärbungen am Zahn leiden.
Ein Zahnarzt kann Ihnen helfen, die Karies in den Griff zu bekommen und die bereits erkennbaren Auswirkungen erfolgreich zu behandeln.
Wie entstehen die Löcher im Zahn? Woher weiß ich, ob ich Karies habe? Wie kann der Zahnarzt die Karies behandeln? Was kann ich tun, um einer Karies vorzubeugen? All diese und weitere Fragen werden wir Ihnen in diesem Beitrag beantworten.
Sowohl bei Kindern (Milchzähne und bleibende Zähne) als auch bei Erwachsenen ist Karies die am häufigsten vorkommende Zahnerkrankung. Über 30 % der Zwölfjährigen in Deutschland sind bereits von Karies an den bleibenden Zähnen betroffen. Laut der Tageszeitung “Die Welt” leiden 99 % der Deutschen unter Karies mit mindestens einem befallenen Zahn, im Durchschnitt sind es gar zwölf Zähne.
Karies ist ein langer Prozess. In unserem Mund lebende Bakterien verwandeln im Rahmen ihres normalen Stoffwechsels den in der Nahrung enthaltenen Zucker in Säure um. Auch wenn der Zahnschmelz das härteste Material in unserem Körper ist, so ist er dennoch gegen Säuren sehr anfällig.
Der Zahnschmelz ist die äußerste Hülle unserer Zähne. Er besteht zum Großteil aus Mineralien wie Magnesium, Phosphor, Natrium und Calcium. Er ist härter als Eisen und mancher Stahl. Werden dem Zahnschmelz jedoch durch Säuren Mineralien entzogen, baut er sich ab und wird so angreifbar für Bakterien.
Gibt man den Bakterien nur wenig Zucker zur Verstoffwechselung, entsteht auch nur wenig Säure, die dem Zahn zusetzen kann. Zudem können den Zähnen ausreichend Mineralien über den Speichel wieder zugeführt werden. Ist der Zuckeranteil der Nahrung jedoch hoch (Süßigkeiten, stark zuckerhaltige Getränke etc.) produzieren die Bakterien so viel Säure, dass der Speichel den Verlust nicht mehr wettmachen kann.
Zu Beginn einer Karies findet sich jedoch noch kein Loch im Zahn. Erst im späteren Verlauf der Krankheit bildet es sich durch den Abbauprozess an Mineralien. Der Zahnschmelz wird porös, die Bakterien können ins Innere eindringen und dort den Zahn weiter zerstören.
Ein solches Loch kann sich im Laufe eines längeren Zeitraums bis in das Zahnbein - Dentin - ausweiten. Spätestens jetzt bemerkt der Betroffene eine besondere Empfindlichkeit gegen kalte oder heiße Speisen bzw. Getränke.
Wird die Karies nicht behandelt, dringen die Mikroorganismen weiter in den Zahn ein und das Loch vergrößert sich, bis es an der Zahnwurzel sogar zu Entzündungen und Vereiterungen kommen kann. In diesem Stadium wird der Patient starke Schmerzen und unter Umständen eine dicke Wange, mit oder ohne Fieber verspüren. Im weiteren Verlauf der Karies kann der Zahn am Ende so stark zerstört sein, dass er abstirbt.
Stufe | Auswirkungen | Behandlung |
Stufe 1 Initialkaries | Der Zahnschmelz zeigt erste Zeichen der Demineralisierung. Er ist fleckig, mitunter transparent. | Die Karies kann noch vollkommen gestoppt und umgekehrt werden - ohne bleibende Schäden. |
Stufe 2 Dentinkaries | Durch die Defekte im Zahnschmelz können sich leicht Speisereste absetzen, was die Karies noch beschleunigt. | Eine Behandlung ist dringend erforderlich, um die Karies aufzuhalten, bevor sich die Schmerzen verschlimmern. |
Stufe 3 Tiefe Karies | Die Karies ist im Zahnbein angekommen und verursacht nun verstärkt Schmerzen und Überempfindlichkeiten bei Hitze und Kälte. | Bevor es zu Vereiterungen der Zahnwurzel kommt, sollte die Karies allerspätestens hier behandelt werden. |
Stufe 4 Karies im Zahnmark | Die Karies ist im Zahnmark angekommen und beschert starke Schmerzen, oft in Verbindung mit Abszessen an der Wurzel. | In diesem Stadium hilft nur eine sehr intensive und langwierige Behandlung, wenn man den Zahn noch retten möchte. |
Im Grunde ja, aber die einen haben genetisch bedingt von vornherein einen niedrigen pH-Wert und somit einen hohen Säuregehalt im Speichel. Dies begünstigt das Wachstum der Bakterien bzw. deren Auswirkungen auf die Mineralisierung der Zähne.
Karies ist ein lang andauernder Prozess und ein Loch im Zahn werden Sie nicht über Nacht feststellen können. Da Karies zunächst mit einer Demineralisierung der Zähne beginnt, die man nur sehr schwer erkennen kann, ist das Aufspüren gar nicht so einfach. Hinzu kommt, dass Karies gerne an schlecht erreichbaren bzw. schlecht einsehbaren Stellen entsteht.
Die Symptome einer Karies unterscheiden sich je nach Stufe (siehe oben). Die ersten Anzeichen einer Karies werden Sie vermutlich erst ab Stufe 2 (Dentinkaries) wirklich spüren. Leichte Zahnschmerzen und eine Überempfindlichkeit gegen heiße und kalte Speisen und Getränke sind untrügliche Zeichen dafür, dass mit dem Zahn etwas nicht in Ordnung ist.
In Stufe 3 (Tiefe Karies) verstärken sich die Symptome. Nun werden die Schmerzen und Überempfindlichkeiten deutlicher. In Einzelfällen kommt es hier bereits zu dicken Wangen und pochenden Zahnschmerzen.
In Stufe 4, wenn die Karies bis in das Zahnmark vorgedrungen ist, werden die Schmerzen noch ausgeprägter. Die in vielen Fällen hinzukommende Entzündung und Vereiterung der Zahnwurzel verursacht weitere Schmerzen, eine dicke Wange und/oder Fieber.
Wie bereits erwähnt, finden sich Löcher und Verfärbungen oftmals an schlecht sichtbaren Stellen des Gebisses. Vielleicht haben Sie eine Zahnengstellung, was die Pflege der Zähne schwierig und den Bakterien die Arbeit einfach macht.
Eine regelmäßige und gründliche optische Kontrolle der Zähne können Sie selbst durchführen, um ein Loch im Zahn rechtzeitig zu erkennen. Hierzu verwenden Sie am besten einen Zahnspiegel, den Sie im Drogeriemarkt finden. Selbstverständlich kann dies die professionellen Kontrollen beim Zahnarzt nicht ersetzen, jedoch sinnvoll ergänzen. Je früher eine Karies entdeckt wird, desto weniger schmerzhaft ist sie und desto besser und erfolgreicher kann sie behandelt werden.
Neben dem eigentlichen Loch im Zahn, der an einen dunklen Fleck mit rauen Kanten erinnert, werden Sie gelbliche bzw. bräunliche Verfärbungen an den befallenen Zähnen feststellen, die die Zähne partiell transparent erscheinen lassen können. Karies wurde früher auch Zahnfäule genannt - nicht zuletzt wegen des unangenehmen Mundgeruchs, der entstehen kann.
Neben den regelmäßigen Routinekontrollen sollten Sie einen Zahnarzt dann aufsuchen, wenn Sie entweder Schmerzen haben oder ein Loch im Zahn bzw. ein anderes Anzeichen einer Karies entdeckt haben. Auf die Frage also, was bei einem Loch im Zahn zu tun ist, gibt es nur eine Antwort: Schnell zum Zahnarzt!
Bei einer Behandlung in einem sehr frühen Stadium kann ein kleines Loch im Zahn ohne Schmerzen problemlos und oft sogar ohne Betäubung wieder verschlossen und der Zahn gestärkt werden. Wird die Karies sogar noch früher entdeckt - also bevor überhaupt ein Loch entstanden ist - reicht in der Regel eine Behandlung mit hoch dosiertem Fluorid.
Ist die Karies weiter fortgeschritten und verursacht ein Loch im Zahn Schmerzen, gibt es verschiedene dem Ausmaß der Karies angepasste Behandlungsmethoden:
Das Beste, das Sie tun können, ist eine Karies von vornherein zu vermeiden. Die nachfolgenden Prophylaxemaßnahmen und Tipps helfen Ihnen dabei, eine Karies und ein damit einhergehendes Loch im Zahn zu verhindern.
Pflegen Sie Ihre Zähne täglich und gründlich, durch mindestens zweimaliges Zähneputzen. Verwenden Sie zudem einmal pro Tag Zahnseide, um alle Ablagerungen auch zwischen den Zähnen zu entfernen.
Zweimal im Jahr hilft eine Routinekontrolle beim Zahnarzt, um eine Karies bereits in einem sehr frühen Stadium zu erkennen. Während der Behandlung können Sie zudem über eine professionelle Zahnreinigung nachdenken, um der Karies weniger Angriffsfläche zu bieten.
Achten Sie auf eine Ernährung mit nur wenig Zucker und weitestgehend auf eine Vermeidung von stark zuckerhaltigen Getränken. Hierzu zählen übrigens auch Fruchtsäfte, die zudem einen hohen Säuregehalt haben, ebenso wie Wein und Kaffee. Viel Wasser und ungesüßter Tee sind für eine Verhinderung von Karies hervorragend geeignet.
Auch Rauchen ist für eine gesunde Mundflora nicht förderlich.
Nutzen Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta, welche für eine gute Mineralisierung der Zähne sorgt. In Absprache mit Ihrem Zahnarzt können weitere Maßnahmen zur Mineralisierung, wie das gelegentliche Auftragen von Fluorid-Gels, sinnvoll sein.
Haben Sie ein Loch im Zahn entdeckt? Zögern Sie nicht, uns bezüglich eines zeitnahen Termins zu kontaktieren. Ihre Zahnärzte Dr. Melchior & Team am Mediapark in Köln freuen sich auf Sie!