Viele Menschen wünschen sich weißere Zähne. Sie gelten nicht nur als ästhetisch ansprechend, sondern auch als Zeichen guter Gesundheit. Dabei nachzuhelfen ist weit verbreitet - doch kann man auch mit Hausmitteln weiße Zähne bekommen?
Wir wollen uns die gängigsten Hausmittel ansehen, um Zähne selber zu bleichen und erörtern, ob diese wirklich empfehlenswert sind.
Besonders häufig werden abrasive Hausmittel wie Backpulver empfohlen. Abrasiv bedeutet: Die aufhellende Wirkung beruht hier darauf, dass Schleifkörper den Zahnschmelz abschleifen und so intensiv säubern.
Besonders häufig wird das Putzen mit Natron oder Backpulver empfohlen. Dieses soll entweder direkt auf die Zahnbürste gegeben oder mit Olivenöl oder Zitronensaft zu einer Paste verrührt werden. Anschließend werden die Zähne damit geputzt, das normale Zähneputzen ersetzt dieser Vorgang aber nicht.
Aktivkohle gibt es sogar als alternative Zahnpasta, man soll sie aber auch einfach regelmäßig der herkömmlichen Zahnpasta hinzugeben und damit putzen können. Asche wird analog verwendet.
Einmal pro Woche mit Salz statt mit Zahnpasta zu putzen, soll strahlend weiße Zähne schaffen. Die Salzkörner besitzen eine besonders hohe abrasive Wirkung.
Von allen oben genannten Hausmitteln für weiße Zähne ist dringend abzuraten! Denn das regelmäßige Abschleifen des Zahnschmelzes zerstört diesen und macht ihn damit anfällig für Karies. Zudem können die Zähne schmerzempfindlicher werden.
Ein weiterer Nachteil: Durch die starke Belastung entstehen Risse im Zahnschmelz, in welchen Verfärbungen sogar eher noch entstehen können. Die Wirkung ist also nur kurzfristig gegeben.
Auch manche Obstsorten sollen die Zähne aufhellen können. Hier wird für den Effekt meist eher die aufhellende Fruchtsäure verantwortlich gemacht. Diese soll vorhandene Verfärbungen bleichen und hartnäckige Beläge lösen können.
Dafür braucht es eine große Menge Fruchtsäure - kein Wunder, dass Zitronen als Hausmittel für weiße Zähne regelmäßig empfohlen werden. Der Saft soll auf die Zahnbürste gegeben und die Zähne damit sanft abgebürstet werden. Dann lässt man den Saft einige Minuten einwirken.
Auch diesen Tipp liest man häufig: Erdbeeren werden zu einer Paste püriert und in die Zähne einmassiert. Nach kurzem Einwirken wird der Mund ausgespült. Wie auch die Anwendung von Zitronensaft soll man den Vorgang regelmäßig wiederholen.
Ein bis zwei Äpfel pro Tag sollen nicht nur den Arzt fernhalten, sondern auch die Zähne weiß machen. Hier soll nicht nur die Fruchtsäure, sondern auch die Reibung beim Essen der Äpfel wirksam sein.
Gegen den regelmäßigen Genuss von Äpfeln ist sicherlich nichts einzuwenden - als Bleichmittel für die Zähne sollten Sie aber die Finger von Obst lassen. Denn die Fruchtsäuren greifen den Zahnschmelz an und können ihn langfristig zerstören. Der im Obst enthaltene Zucker tut sein Übriges.
Die Folgen: Karies, schmerzempfindliche Zähne und weitere Verfärbungen. Bei empfindlichen Zähnen ist sogar vom täglichen Verzehr solcher Lebensmittel abzuraten.
Es empfiehlt sich, nach dem Genuss säurehaltigerLebensmittel, wie beispielsweise Früchten, mit dem Zähneputzen etwa 30Minuten zu warten.
Harte, faserige Gemüsesorten sollen im rohen Zustand langsam gekaut, auf gesunde Weise die Zähne von hartnäckigen Belägen befreien können. Besonders gute Erfahrungen sollen Sie mit Brokkoli, Sellerie oder Karotten machen können.
Diese Methode ist zumindest nicht gefährlich - aber auch nicht besonders wirksam. Bei leichten Verfärbungen könnte es einen Versuch wert sein. Ihr Körper freut sich zumindest über die Extra-Vitamine!
Ein sanftes Hausmittel für weiße Zähne soll das aus dem indischen Ayurveda stammende Ölziehen sein. Dabei wird ein Esslöffel Pflanzenöl mindestens 30 Tage hintereinander mehrere Minuten im Mund gespült, durch die Zähne gezogen oder gekaut. Wichtig ist dabei angeblich auch, welches Öl man wählt.
Klassisch ist die Verwendung von Kokosöl. Wem das Ölziehen zu zeitaufwendig ist, der kann damit alternativ nach dem Zähneputzen nachbürsten. Warum das Kokosöl aber die Zähne aufhellen soll, ist nicht bekannt.
Auch Olivenöl soll die Zähne durch Ölziehen weißer machen können. Hier wird die Wirkung auf die darin enthaltenen Gerbstoffe geschoben.
Auch Sonnenblumenöl enthält Gerbstoffe, wenn auch in geringerer Menge als Olivenöl. Dafür schmeckt es weniger intensiv.
Ölziehen werden verschiedenste Wirkungen nachgesagt. Es soll antibakteriell wirken, die Zähne aufhellen, Mundgeruch beseitigen oder gar Krankheiten im Körper heilen können. Medizinisch gesehen ist keine dieser Wirkungen belegt oder nachvollziehbar.
Zumindest aber schadet das Ölziehen den Zähnen nicht, Sie können es also gerne einmal versuchen.
Die letzte Kategorie der Hausmittel, die für weiße Zähne sorgen sollen, sind bestimmte Gewürze.
Bei getrockneten Gewürzen ist letztlich wieder eine abrasive, also abschleifende Wirkung für die Aufhellung verantwortlich. Andere Wirkmechanismen sind wie beim Ölziehen nicht beleg- oder erklärbar.
Ein Teelöffel getrocknete, gemahlene Kurkuma wird mit etwas Wasser zu einer Paste verrührt und zum Zähneputzen verwendet. Hinterher wird gründlich mit Zahnpasta geputzt, denn: Kurkuma hat eigentlich eine stark gelb verfärbende Wirkung!
Salbeiblätter sind relativ rau. Sie werden daher im getrockneten Zustand gekaut oder als frisches Blatt um die Zahnbürste gewickelt und die Zähne damit abgebürstet. Das soll gleich ein- bis zweimal pro Tag passieren.
Indisches Basilikum ist dem Salbei strukturell recht ähnlich, schmeckt manchen Menschen aber besser.
Nelken sind ein bekanntes altes Hausmittel gegen Zahnschmerzen. Als Öl der Zahnpasta zugegeben, soll das Gewürz sogar die Zähne aufhellen können.
Auch von diesen Hausmitteln für weiße Zähne ist aus zahnmedizinischer Sicht abzuraten. Die Wirkung ist gering und beruht meist wieder auf einem Abschleifen des wichtigen Zahnschmelzes.
Zudem enthalten Gewürze höhere Konzentrationen ätherischer Öle, welche Irritationen und Allergien auslösen können. Ganz besonders gilt dies für reines Nelkenöl.
Solche Hausmittel sind Ihnen zu unsicher und umständlich? Vielleicht haben Sie dann schon einmal eine der folgenden Methoden probiert:
Bleaching-Streifen oder -Gele: Diese wirken ähnlich wie das zahnärztliche Bleaching, sind aber schwächer dosiert.
Sind solche professionellen Produkte für die Heimanwendung aber unbedingt besser als klassische Hausmittel? Die Antwort ist: Jein.
Aufhellende Zahnpasten sollten aufgrund ihrer Wirkung auf den Zahnschmelz nur hin und wieder verwendet werden. Ein- bis zweimal pro Woche ist nichts dagegen einzuwenden, denn hier kommen besonders feine Schleifkörper zum Einsatz.
Ob Mundspülungen wirklich aufhellend wirken, ist nicht nachgewiesen. Bleaching-Sets für zu Hause wirken oft nur unzureichend und werden daher von vielen Anwendern übertrieben genutzt. Auch das ist schlecht für die Zähne!
Bei falscher Anwendung mit dem Bleaching-Gel kann man zudem großen Schaden am Zahnfleisch anrichten.
Wenn Sie weißere Zähne möchten, begeben Sie sich am besten in die Hände eines Zahnarztes mit Erfahrung im Bleaching!
Die folgenden Methoden stehen in der Zahnarztpraxis zur Verfügung.
Grundlage weißer Zähne ist es, Verfärbungen von Anfang an möglichst zu vermeiden. Das bedeutet: Verzichten Sie auf den übermäßigen Konsum von stark färbenden Lebensmitteln wie Kaffee, Rotwein oder Schwarztee, putzen Sie mindestens zweimal täglich gründlich Ihre Zähne und gehen Sie zweimal jährlich zur professionellen Zahnreinigung.
Wenn Ihre Zähne starke Verfärbungen aufweisen, kann der Zahnarzt diese aufhellen. Beim Bleaching wird das Zahnweiß durch schonende Mittel wie Wasserstoffperoxid wieder aufgehellt. Beim Zahnarzt sind meist nur wenige Sitzungen für ein zufriedenstellendes Ergebnis nötig.
Eine weitere Möglichkeit, verfärbte Zähne auszugleichen, sind Veneers. Darunter versteht man vom Zahnarzt auf die Zähne aufgebrachte Verblendschalen, die die alten Verfärbungen einfach verstecken.
Bei richtiger Pflege sind Veneers eine langfristige Möglichkeit, hellere Zähne zu bekommen. Zudem können leichte Fehlstellungen oder Lücken dadurch ebenfalls verdeckt werden.
Unser Fazit lautet: Keines der genannten Hausmittel für weiße Zähne besitzt die gewünschte Wirkung, viele Methoden schaden den Zähnen sogar. Das gilt sogar für professionelle Bleaching-Produkte zur Heimanwendung. Wenn Sie sich weißere Zähne wünschen, verhelfen wir Ihnen gerne mit einem Bleaching vom Profi, Veneers oder einer professionellen Zahnreinigung zu einem strahlenden Lächeln!