EU-Amalgamverbot ab 01.01.2025: Was Sie über Zahnfüllungen wissen sollten
Seit dem 01.01.2025 gilt innerhalb der EU ein Verbot für die Verwendung von Amalgam-Füllungen in der Zahnmedizin. Dieses Verbot soll mögliche Umweltauswirkungen verringern und eine schrittweise Ablösung von quecksilberhaltigen Füllmaterialien fördern. Zahlreiche Patientinnen und Patienten fragen sich, ob sie vorhandene Amalgam-Füllungen nun zwangsläufig austauschen müssen. Die Antwort lautet: Nein, ein sofortiger Wechsel ist nicht zwingend erforderlich. Dennoch gibt es gute Gründe, sich über die verschiedenen Alternativen zu informieren – vor allem dann, wenn ein Füllungswechsel aus anderen Gründen ohnehin ansteht.
Warum das Amalgamverbot?
Laut EU-Vorgaben soll die Belastung durch Quecksilber in der Umwelt reduziert werden. Amalgam, als Gemisch aus Quecksilber und Metalllegierungen, ist zwar langlebig, enthält jedoch einen Anteil von potenziell schädlichen Substanzen. Insbesondere bei Herstellung und Entsorgung können Auswirkungen auf Gewässer und Ökosysteme entstehen. Mit dem Verbot setzt die EU ein Zeichen für umweltfreundlichere Behandlungsverfahren. (Quellen: GKV-Spitzenverband, Kostenfalle-Zahn, NDR)
Muss ich meine alte Amalgam-Füllung entfernen lassen?
Grundsätzlich nein. Wer eine intakte Amalgam-Füllung hat, die keine Beschwerden verursacht, muss sie nicht austauschen lassen. Der Füllungswechsel empfiehlt sich vor allem, wenn:
- Die Füllung undicht ist oder sich Ränder gelöst haben.
- Neue Karies unter der vorhandenen Füllung entstanden ist.
- Optische oder gesundheitliche Bedenken bestehen und die Patientin bzw. der Patient lieber ein anderes Material möchte.
Bei Unsicherheiten kann eine kurze Untersuchung durch die Zahnarztpraxis klären, ob ein Wechsel sinnvoll ist.
Welche Alternativen gibt es zu Amalgam?
Heutzutage stehen mehrere hochwertige Füllmaterialien zur Verfügung:
- Komposite (Kunststofffüllungen)
- Bestehen aus Kunststoff und keramischen Partikeln.
- Ästhetische Anpassung an die Zahnfarbe.
- Gute Haltbarkeit, besonders im Front- und Seitenzahnbereich.
- Bestehen aus Kunststoff und keramischen Partikeln.
- Keramik
- Sehr langlebig und äußerst ästhetisch.
- Biokompatibel und metallfrei.
- Oft etwas kostenintensiver als Komposite.
- Sehr langlebig und äußerst ästhetisch.
- Gold-Inlays
- Gute Haltbarkeit und Verträglichkeit.
- Nicht zahnfarben, daher seltener im sichtbaren Bereich eingesetzt.
- Höhere Kosten im Vergleich zu Kunststofffüllungen.
- Gute Haltbarkeit und Verträglichkeit.
Fazit
Das EU-weite Amalgamverbot ab 01.01.2025 soll den Einsatz von quecksilberhaltigen Füllmaterialien reduzieren, um Umwelt und Gesundheit zu schützen. Wer noch intakte Amalgam-Füllungen hat, muss sich keine Sorgen machen und muss sie nicht unbedingt entfernen lassen. Gleichzeitig lohnt es sich, im Falle einer notwendigen Reparatur oder bei neuen Kariesbefunden auf metallfreie Alternativen zu setzen.
Die Entscheidung, eine Füllung zu wechseln oder eine alternative Behandlungsmethode zu wählen, trifft man am besten gemeinsam mit dem behandelnden Zahnarzt oder der behandelnden Zahnärztin. So wird sichergestellt, dass individuelle Bedürfnisse, Materialverträglichkeiten und ästhetische Ansprüche berücksichtigt werden.