Kariesbehandlung: Was bringt das Bohren?

Das Bohren ist für viele der Grund, warum sie nicht gerne zum Zahnarzt gehen. Der hochfrequente Ton ist vielen Menschen eher unangenehm, auch wenn die Bohrer im Laufe der Zeit immer besser und leiser geworden sind. Ist es zu einer Karies gekommen, ist Bohren zunächst das Mittel der Wahl, um zerstörte Zahnbereiche zu entfernen und den Weg für die weitere Behandlung vorzubereiten. Aber es gibt auch Alternativen.

Was ist Karies eigentlich?

Im Mund lebende Bakterien wandeln den Zucker aus unserer Nahrung in Säuren um, die über einen längeren Zeitraum hinweg die Zähne angreifen. Nahrungsreste, Speichel und Bakterien bilden einen dünnen Film auf den Zähnen - die Plaque. Im Laufe der Zeit arbeiten sich die Bakterien immer weiter in den porös gewordenen Zahn vor, bis sie irgendwann an der Wurzel angekommen sind. 

 

Durch die richtige Zahnpflege und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt können Sie Karies vorbeugen bzw. frühzeitig erkennen. Insbesondere eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung ist dabei sehr wichtig. 

Der zahnärztliche Bohrer: Aufbau und Funktion

Der Bohrer gehört sicher zu einem der wichtigsten Geräte des Zahnarztes und hat sich über Jahrzehnte bestens bewährt - insbesondere bei der Behandlung von Karies.

Der Aufbau eines Bohrers

Neben dem Schaft und dem Hals ist der Kopf des Bohrers das eigentliche Herzstück. Auf ihm können diverse Aufsätze platziert werden, die je nach Art der Behandlung ausgewählt werden. Im Verlauf einer Behandlung kann der Zahnarzt verschiedene Aufsätze verwenden. 

Funktion des Bohrers

Der Bohrer rotiert mit einer sehr hohen Geschwindigkeit. Durch diese enorme Kraft kann das geschädigte Zahnmaterial abgetragen werden. 

Bei tiefgehenden Löchern muss der Zahnarzt zunächst den oberen Teil des Zahns um das Loch herum erweitern, damit er an die tieferliegenden Stellen herankommt. Um zu vermeiden, dass der Zahn durch die Reibungshitze Schaden nimmt, wird der Bohrer mit Wasser gekühlt. 

Bei kleinen Kindern wird selten gebohrt

Kleine Kinder halten selten still bzw. könnten sich ohne Vorwarnung plötzlich ruckartig bewegen. Die Gefahr, ein Kind mit dem Bohrer zu verletzten, ist daher groß. Hier verwendet der Zahnarzt zur Entfernung kariöser Stellen zumeist Handinstrumente.

Warum empfindet man Bohrer als besonders laut?

Im Grunde sind Bohrer gar nicht so laut. Da der Bohrer jedoch im Mund eingesetzt wird und die Nähe zum Ohr gegeben ist, empfindet man ihn als unangenehm laut. Unser Mundraum ist zudem eine Art Resonanzkörper und reflektiert bzw. verstärkt das Geräusch des Bohrers noch.

Sind bei Karies durch das Bohren Schmerzen am Zahn zu erwarten?

Die äußere Schicht des Zahns, der Zahnschmelz, verfügt über keine Nerven, dafür aber das Innere. Die Schmerzen entstehen durch den mechanischen Druck des Bohrers und die Reibungshitze beim Bohren. Kommt man natürlich dann in das Innere des Zahns, verstärkt sich der Schmerz durch die dort befindlichen Nervenenden. Eine lokale Betäubung kann hier jedoch leicht Abhilfe schaffen und die Behandlung kann vollständig schmerzfrei durchgeführt werden. 

Wie wird Karies behandelt? Schritt für Schritt erklärt

Wie genau läuft eine Kariesbehandlung in der Regel ab? Wir erklären Ihnen jeden einzelnen Schritt und zeigen Ihnen, warum vielfach der Bohrer die beste Wahl ist. Für die komplette Diagnose und Behandlung sind sieben Schritte erforderlich:

Schritt

Was wird gemacht?

Schritt 1:

Diagnose

Bei der Untersuchung des Gebisses wird der Zahnarzt eine mögliche Karies schnell erkennen. Sein geübtes Auge, seine Erfahrung und vielfach auch ein Röntgenbild geben hier einen genauen Überblick des aktuellen Zahnstatus.

Schritt 2:

Beratung

Bevor die eigentliche Behandlung der Karies beginnt, wird das weitere Vorgehen besprochen. Hierbei wird auch geklärt, welches Füllmaterial eingesetzt werden soll: Amalgam, Kunststoff, Keramik oder Gold.

Schritt 3:

Narkose

Damit Sie beim Bohren der Karies auch wirklich keinerlei Schmerzen empfinden, erfolgt nun eine lokale Betäubung des betroffenen Zahns. 

Schritt 4:

Bohren

Um die Karies zu entfernen, trägt der Zahnarzt das betroffene Zahnmaterial mit dem Bohrer vorsichtig ab. Es ist besonders wichtig, dass die gesamte Karies entfernt wird, da sie sich ansonsten unter der Füllung weiter ausbreiten würde. 

Schritt 5:

Füllung

Je nach Art der gewählten Füllung wird der Zahn zunächst gesäubert und vorbereitet. Anschließend wird der Kleber bzw. direkt das Füllmaterial eingelegt. 

Schritt 6:

Anpassung

Jetzt wird die Füllung perfekt an den umgebenden Zahn angepasst. . Sie muss auf den Bruchteil eines Millimeters passen, damit sie nicht mehr wahrgenommen wird und ein optimales Zubeißen ermöglicht.

Schritt 7:

Schutzschicht

Im letzten Schritt wird noch eine hoch konzentrierte Schutzschicht aus Fluorid aufgetragen.

Muss bei jeder Karies gebohrt werden?

Je nachdem, wie weit die Karies fortgeschritten ist, muss gebohrt werden. Bei eher kleinen Kariesstellen bzw. bei Karies in einem sehr frühen Stadium gibt es auch Möglichkeiten, Karies ohne Bohren zu behandeln.

Das Bohren ist bei Karies im Zahnzwischenraum nur selten erforderlich, da man an diesen Stellen eher mit der Infiltrationsmethode arbeitet, bei der die kariösen Läsionen mit dünnflüssigem Kunststoff verschlossen werden. 

Alternative Behandlungsmethoden bei Karies

Bei der Behandlung von Karies gilt ein ganz simples Prinzip: Je früher die Karies erkannt und behandelt wird, desto einfacher sind die Möglichkeiten.

Remineralisierung

Bei einer sogenannten Initialkaries - also einer Karies, die sich nur im obersten Zahnschmelz befindet - reicht möglicherweise eine Behandlung mit Fluoridlack oder Fluoridgel aus. Auf diese Weise wird die gesamte gesunde Zahnsubstanz erhalten und ein Bohren ist nicht erforderlich. Der Zahn wird daraufhin weiter beobachtet und nur, wenn sich die Karies dennoch ausbreitet, muss ggf. auf andere Methoden zurückgegriffen werden. 

Kariesinfiltration (Icon-Methode)

Eine andere Methode zur Behandlung von Karies in einem frühen Stadium ist die Kariesinfiltration. Hierbei wird die Karies zwar nicht entfernt, aber versiegelt und so die weitere Ausbreitung verhindert. Hierzu wird dünnflüssiger Kunststoff in das Loch eingefüllt und ausgehärtet. Auch bei dieser Methode muss der Zahn regelmäßig kontrolliert werden (auch per Röntgenaufnahme), um sicherzustellen, dass sich die Karies nicht unbemerkt weiter ausbreitet. 

Lasertechnik

Bei dieser hochmodernen Methode wird der Karies mit einem Laser zu Leibe gerückt. Dies ist deutlich weniger schmerzhaft, kann jedoch nicht an allen Stellen und bei jeder Form der Karies angewandt werden. 

Zahnärzte im Mediapark: Kariesbehandlung auch ohne Bohren und Schmerzen

Den Experten der Zahnarztpraxis im Mediapark Köln Dr. Melchior & Team ist es wichtig, so viel gesunde Zahnsubstanz wie möglich zu erhalten. Daher prüfen wir immer zunächst, ob auch andere Behandlungsformen für die Karies in frage kommen, bevor wir bohren. Vereinbaren Sie gerne jederzeit einen Termin in unserer Praxis.