Haben Sie schon einmal von der Möglichkeit gehört, sich Lachgas beim Zahnarzt verabreichen zu lassen? Dahinter verbirgt sich eine bewährte, sanfte Methode zur Linderung von Ängsten, die sogenannte Lachgassedierung.
In den USA, Großbritannien oder Skandinavien ist es heute bereits sehr gängig, sich Lachgas beim Zahnarzt verabreichen zu lassen. Auch hierzulande statten immer mehr Praxen sich mit den technischen Möglichkeiten für eine Lachgassedierung aus.
Doch wie fühlt sich Lachgas beim Zahnarzt an, gibt es Nebenwirkungen und mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? All das wollen wir Ihnen hier kompakt beantworten!
Chemisch gesehen handelt es sich bei Lachgas um ein sogenanntes Stickoxid, genauer Distickstoffmonoxid. Das mag zunächst gefährlich klingen, das Gas gilt allerdings als sehr sanfte Form der Sedierung. Dazu wird das Lachgas stets mit reinem Sauerstoff vermischt, wobei der Sauerstoffanteil zu jeder Zeit mindestens 30 Prozent beträgt.
Lachgas wird vom Menschen bereits seit dem 19. Jahrhundert medizinisch genutzt. Vorreiter war der amerikanische Zahnarzt Horace Wells. Er lernte das Lachgas auf einem Jahrmarkt kennen, wo es zur Belustigung angeboten wurde, und nutzte es ab 1844 zur Sedierung von Patienten in seiner Praxis.
Es gibt zwei Hauptindikationen für den Einsatz von Lachgas durch den Zahnarzt: Angst und starker Würgereiz.
Lachgas führt vor allem zu einem entspannten Zustand und kann Ängste ein Stück weit unterdrücken. Gleichzeitig hat es auch eine dämpfende Wirkung auf den Körper, wodurch leichte Schmerzen wie der Einstich der Betäubungsspritze gelindert werden. Auch ein stark ausgeprägter Würgereiz kann durch das Lachgas meistens zumindest gemildert werden.
Allerdings haben mit Lachgas beim Zahnarzt die Erfahrungen gezeigt, dass dieses alleine nicht ausreicht, um den Schmerz gänzlich zu nehmen. Daher wird Lachgas für größere Eingriffe stets mit einer klassischen Betäubung kombiniert.
Mittlerweile haben viele Patienten mit Lachgas beim Zahnarzt Erfahrungen machen können. Meist wird der Zustand beschrieben, als würde man schweben und Abstand zu dem gewinnen, was gerade passiert.
Gleichzeitig bleiben Sie bei der Sedierung mit Lachgas ansprechbar und reaktionsfähig. Sie können sich danach an alles erinnern, was passiert ist und bereits kurz nach dem Ende der Sedierung wieder Auto fahren. So kann die positive Erfahrung von Lachgas beim Zahnarzt sogar helfen, Zahnarztängste dauerhaft zu mildern.
Normalerweise ist das nicht der Fall - kann aber vorkommen. Allerdings ist das nur zu Beginn der Sedierung so.
Jeder Patient macht mit Lachgas beim Zahnarzt individuelle Erfahrungen. In der Einleitungsphase kann ein Gefühl von Euphorie aufkommen. Nach einigen Minuten erreichen Sie dann allerdings einen Zustand völliger Ruhe und Entspannung - was in der Zahnmedizin das Ziel ist.
Wie alle medizinischen Behandlungen kann Lachgas beim Zahnarzt Nebenwirkungen haben. Diese sind allerdings sehr selten. Am häufigsten kommt es dabei zu den folgenden Beschwerden:
Ihr Zahnarzt kann dem Auftreten solcher Nebenwirkungen normalerweise durch das Verabreichen von Sauerstoff entgegenwirken. Die Wirkung kann also durch den individuellen Sauerstoffanteil korrigiert werden.
Selten kann es auch passieren, dass die Behandlung keine Wirkung zeigt. Dann müssen wir auf eine andere Form der Sedierung zurückgreifen.
Lachgas wird in der Praxis nicht nur in der Zahnmedizin sehr häufig verwendet. Es gilt insgesamt als sehr sicher, vor allem, wenn es mit modernen Geräten verabreicht wird. Diese garantieren nämlich eine korrekte Verabreichung von Sauerstoff neben dem Lachgas.
Voraussetzung dafür ist, dass Sie die Behandlung im Vorfeld gut mit Ihrem Zahnarzt besprechen. Denn bei Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen kann Lachgas beim Zahnarzt zu Nebenwirkungen führen, die schwerer ausfallen.
Sind Sie allerdings gesund und sieht Ihr Zahnarzt keinen Grund, der gegen eine Lachgassedierung spricht, ist diese Methode als sehr sicher einzustufen! Das gilt übrigens auch für Allergiker: Bisher wurden allergische Reaktionen auf Lachgas nicht einmal in Einzelfällen beschrieben.
Grundsätzlich ist Lachgas für fast alle Patienten geeignet, auch Kinder und Schwangere. Kinder können ab etwa 4 Jahren mit Lachgas beim Zahnarzt behandelt werden.
In den folgenden Fällen muss Ihr Zahnarzt mögliche Risiken abwägen und die Behandlung individuell anpassen. Teilen Sie daher unbedingt mit, wenn einer der Punkte auf Sie zutrifft:
Die Sedierung mit Lachgas beim Zahnarzt läuft in den folgenden Schritten ab:
Nach der Ausleitung sind Sie wieder fahrtüchtig. Insgesamt kann das Lachgas problemlos bis zu vier Stunden am Stück gegeben werden und eignet sich damit auch für größere Behandlungen.
Sicherlich interessieren Sie für Lachgas beim Zahnarzt auch die Kosten. Grundsätzlich müssen Sie diese selbst tragen, da die Krankenkasse für eine Sedierung mit Lachgas beim Zahnarzt keine Kosten übernimmt.
Wie hoch diese genau ausfallen, ist von der zeitlichen Länge der Lachgassedierung abhängig und wird im voraus in einem Heil.-und Kostenplan möglichst genau kalkuliert.
Verglichen mit anderen Methoden der Sedierung oder gar einer Vollnarkose ist Lachgas damit auch eine relativ günstige Art der Sedierung bei Zahnarztphobie und Würgereiz!
Wie wirkt Lachgas beim Zahnarzt also zusammengefasst? Es lindert Ängste und Würgereiz. Dadurch kann es dazu beitragen, notwendige Eingriffe bei ängstlichen Patienten zu ermöglichen und sogar neues Vertrauen in sich selbst und den Zahnarzt aufzubauen.
Gleichzeitig ist Lachgas sehr sicher und verträglich - nicht ohne Grund kommt es sogar in der Geburtshilfe zum Einsatz.
Wenn Sie unter Ängsten oder Würgereiz leiden und eine Behandlung unter Lachgas beim Zahnarzt in Betracht ziehen, beraten wir Sie gerne umfassend zu Ihren individuellen Möglichkeiten. Sprechen Sie uns einfach darauf an!